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Dienstag, 17.12.2019

Menschenrechtler unterstützen Özil in Uiguren-Debatte

Unterstützung von Kritik Özils am Schweigen der islamischen Staaten und Rest der Welt zu den schweren Menschenrechtsverletzungen an Uiguren - mehr als eine Million Menschen in Lagern festgehalten, in der Regel ohne ein Gerichtsverfahren - zu groß ist das Geschäft mit China

Göttingen (KNA) In der Debatte über seine Äußerungen zum Umgang islamischer Staaten mit der Lage der muslimischen Uiguren in China hat der Fußballspieler Mesut Özil (31) Unterstützung von Menschenrechtlern erhalten. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) "unterstützt die Kritik Özils am Schweigen der islamischen Staaten zu den schweren Menschenrechtsverletzungen an Uiguren", teilte die Organisation am Sonntag in Göttingen mit.

"Es ist skandalös, dass die Regierungen islamischer Staaten aus wirtschaftlichen Gründen zum kulturellen Völkermord an den Uiguren schweigen", kritisierte GfbV-Direktor Ulrich Delius. Jeder wolle von der "Seidenstraßen-Strategie" Chinas profitieren und ignoriere die "größte Verfolgung von Muslimen im 21. Jahrhundert".

Die Distanzierung des Özil-Clubs Arsenal London von den Äußerungen des Spielers sei "kläglich und opportunistisch, so wie das Verhalten der islamischen Staaten".

Unterdessen strich das chinesische Staatsfernsehen am Sonntag laut übereinstimmenden Medienberichten die Übertragung des Topspiels zwischen Arsenal und Manchester City aus dem Programm.

Die Uiguren sind nach GfbV-Angaben mit rund zehn Millionen Angehörigen die zweitgrößte muslimische Bevölkerungsgruppe in China. Ihre Heimat ist die autonome Region Xinjiang. Als geheim eingestufte Dokumente aus dem Inneren der Chinesischen Kommunistischen Partei waren im November bekanntgeworden. Laut Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zeigen sie erstmals im Detail eine massenhafte Internierung von religiösen Minderheiten. Demnach werden mehr als eine Million Menschen in Lagern festgehalten, in der Regel ohne ein Gerichtsverfahren.



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